Jagdhornbläser Kraichgau-Steinsberg

Jagdhornbläsergruppe Kraichgau Steinsberg

Die Jagdhornbläsergruppe Kraichgau-Steinsberg feierte 2006 ihr 50-jähriges Jubiläum. 1978 blies sie in Mittenwald unter ihrem damaligen Leiter Albert Schaber die erste Hubertusmesse. Nach mehreren Siegen bei Landesmeisterschaften gewann die Gruppe 2005 beim ersten Bundeswettbewerb in Regensburg die Vizemeisterschaft. Alle Bläser sind aktive Jäger. Seit 1995 ist Norbert Breusch musikalischer Leiter der Gruppe.

Offizielle Internetseite der Bläsergruppe:
http://www.hdjv.de/bl/gruppen.html

Die Hubertusmesse

Hubertusmesse 2011 im Dom St. Peter Heppenheim, Pfarrer Thomas Meurer und die Jagdhornbläser Kraichgau-Steinsberg

Hubertusmesse 2011 im Dom St. Peter Heppenheim, Pfarrer Thomas Meurer und die Jagdhornbläser Kraichgau-Steinsberg, Foto: Karl Peter Weis

Diese Messfeier ist dem heiligen Hubertus, dem Schutzpatron der Jäger und Reiter gewidmet. Die Melodien zur Liturgie sind vor etwa zweihundert Jahren in Frankreich entstanden. Statt Orgel oder Chor erklang die liturgische Musik auf Parforcejagdhörnern, wobei die Kirche mit dem Grün der Wälder geschmückt wurde. Das in Frankreich am Hofe des Sonnenkönigs entwickelte Parforcehorn ist ein Naturhorn und Vorläufer des heutigen, mit Ventilen versehenen Konzertwaldhorns. Es ist eines der schwierigsten Blasinstrumente, da alle fünfzehn Töne mit den Lippen und durch Stopftechnik gebildet werden.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Deutschland die Hetzjagd zu Pferde verboten. Mit der Parforcejagd verschwand hierzulande auch ihre Musik und der Brauch der Hubertusmesse, während diese Kultur in Frankreich weiterlebte. Dank der Arbeit des Heidelberger Musikpädagogen, Komponisten und Jagdmusikers Reinhold Stief (+1992) kam es Anfang der 1960er Jahre zu einer Wiederbelebung der deutschen Parforcemusik in Tonart „Es“. Stief bearbeitete die Hubertusmesse unter Verwendung französischer Quellen und Archivunterlagen und bereicherte sie durch neue Kompositionen. Der „Kurpfälzer Jagdhornbläserkreis Heidelberg“ unter Stiefs Leitung führte die Hubertusmesse 1965 als erste deutsche Bläsergruppe auf.

Hörprobe: „Glocken“ – 1:32
(aus der CD „Hubertusmesse“ der Jagdhornbläser Kraichgau-Steinsberg, aufgenommen 2011 im Dom St. Peter Heppenheim)

Konzertchor MGV Liederkranz Reihen

MGV Liederkranz 1899 Reihen

MGV Liederkranz 1899 Reihen – am 1.3.2009 in der katholischen Kirche in Reihen

Die Jagdhornbläsergruppe Kraichgau-Steinsberg pflegt seit über zehn Jahren eine freundschaftliche Zusammenarbeit mit dem Konzertchor MGV Liederkranz 1899 Reihen und ihrem Dirigenten Dr. Rainer Uhler bei der Gestaltung von Jagdmusikkonzerten und Hubertusmessen. Die auf der CD „Hubertusmesse für Parforcehörner in Es“ enthaltenen drei Chorsätze wurden bei einer gemeinsamen Hubertusmesse 2007 in Reihen aufgenommen. Bereits 2003 entstand die gemeinsame CD „Jagdgesang und Hörnerklang“. Der Konzertchor mit ca. 40 Sängern hat sich zur Aufgabe gemacht, vornehmlich deutsche Chorliteratur auf hohem Niveau darzubieten.

Offizielle Internetseite des Konzertchors:
http://www.mgv-reihen.de/

Der Autor

Norbert Breusch mit Kurpfälzer-Parforcehorn

Norbert Breusch begann seine bläserische Laufbahn 1972 mit dem Eintritt in die Bläsergruppe Kraichgau-Steinsberg. 1975 wechselte er vom Fürst-Pless-Horn auf das Es-Parforcehorn, ein Schritt, dem 1979 seine Berufung in den Kurpfälzer Jagdhornbläserkreis  Heidelberg unter Reinhold Stief folgte. Dort wirkte er lange Jahre als 1. Hornist und sammelte Erfahrung bei Auftritten im gesamten deutschsprachigen Raum. 1995 übernahm Norbert Breusch die musikalische Leitung der Jagdhornbläsergruppe Kraichgau-Steinsberg, mit der er 2005 die Bundesvizemeisterschaft  in Regensburg errang.

Das obige Foto zeigt Norbert Breusch mit dem von ihm entwickelten Kurpfälzer-Parforcehorn (Hersteller: Fa. Melton und Fa. Dotzauer). Das für den Tonartwechsel „Es/B” neuartige Perinet-Ventil hat in Tonart „Es” gerade, drosselfreie Durchgänge, wodurch mit diesem Instrument ein Ansprechverhalten wie bei einem ventillosen Parforcehorn erreicht wird.