Die Hubertusmesse

Hubertusmesse 2011 im Dom St. Peter Heppenheim, Pfarrer Thomas Meurer und die Jagdhornbläser Kraichgau-Steinsberg

Hubertusmesse 2011 im Dom St. Peter Heppenheim, Pfarrer Thomas Meurer und die Jagdhornbläser Kraichgau-Steinsberg, Foto: Karl Peter Weis

Diese Messfeier ist dem heiligen Hubertus, dem Schutzpatron der Jäger und Reiter gewidmet. Die Melodien zur Liturgie sind vor etwa zweihundert Jahren in Frankreich entstanden. Statt Orgel oder Chor erklang die liturgische Musik auf Parforcejagdhörnern, wobei die Kirche mit dem Grün der Wälder geschmückt wurde. Das in Frankreich am Hofe des Sonnenkönigs entwickelte Parforcehorn ist ein Naturhorn und Vorläufer des heutigen, mit Ventilen versehenen Konzertwaldhorns. Es ist eines der schwierigsten Blasinstrumente, da alle fünfzehn Töne mit den Lippen und durch Stopftechnik gebildet werden.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Deutschland die Hetzjagd zu Pferde verboten. Mit der Parforcejagd verschwand hierzulande auch ihre Musik und der Brauch der Hubertusmesse, während diese Kultur in Frankreich weiterlebte. Dank der Arbeit des Heidelberger Musikpädagogen, Komponisten und Jagdmusikers Reinhold Stief (+1992) kam es Anfang der 1960er Jahre zu einer Wiederbelebung der deutschen Parforcemusik in Tonart „Es“. Stief bearbeitete die Hubertusmesse unter Verwendung französischer Quellen und Archivunterlagen und bereicherte sie durch neue Kompositionen. Der „Kurpfälzer Jagdhornbläserkreis Heidelberg“ unter Stiefs Leitung führte die Hubertusmesse 1965 als erste deutsche Bläsergruppe auf.

Hörprobe: „Glocken“ – 1:32
(aus der CD „Hubertusmesse“ der Jagdhornbläser Kraichgau-Steinsberg, aufgenommen 2011 im Dom St. Peter Heppenheim)